EKG (Ruhe-EKG)
Das Elektrokardiogramm (EKG,) d.h. die grafische Aufzeichnung von aufsummierten elektrischen Einzelpotentialen des Herzens, die über verschiedene Ableitungen gemessen werden, ist seit seiner Einführung vor 100 Jahren durch Willem Einthoven zentrales Diagnostikum der Kardiologie. Es stellt eine grundlegende und nach wie vor unverzichtbare Untersuchung zur Zustands- und Funktionsanalyse des Herzens dar, die heute in fast jeder hausärztlichen und internistisch ausgerichteten Praxis sowohl als Ruhe- wie auch als Belastungs-EKG oder als Langzeit-EKG durchgeführt wird. Durch das EKG bekommt der Arzt Hinweise für akute oder chronische Erkankungen des Herzens. Charakteristische Veränderungen weisen auf einen akuten Herzinfarkt hin oder lassen Schlüsse auf chronische Durchblutungsstörungen zu. Erkrankungen mit einer Auswirkung auf die Herzmuskulatur können sich im EKG zeigen (z.B. eine Herzmuskelverdickung bei langjährigem Bluthochdruck, Vorliegen einer Aortenklappenstenose, etc). Auch können erste Warnzeichen einer möglicherweise angeborenen Herzerkrankung (Herzmuskelerkrankung oder "elektrischen" Erkrankung des Herzens bei unauffälliger Herzmuskulatur erkannt werden. Weiterhin werden Störungen des Herzrhythmus und den Patienten belastende (oder auch symptomlose) Herzrhythmusstörungen dokumentiert. Das EKG wird regelmässig - auch wenn Sie keine Beschwerdeänderungen berichtet haben- durchgeführt, um Veränderungen frühzeitig erfassen zu können.
Belastungs EKG
Ergometrie oder Belastungs-EKG, beide Begriffe bedeuten das gleiche, bezeichnen einen definierten Herz-Kreislauf-Belastungs-Test, der in unserer Praxisklinik auf einem Fahrradergometer in sitzender oder halbliegender Position durchgeführt wird. Die Belastung wird in 1-minütigen oder 2-minütigen Intervallen gesteigert. Während der Belastung wird Ihr EKG kontinuierlich aufgezeichnet und Ihr Blutdruck in Intervallen gemessen. Neben der Erkennung Ihrer allgemeinen Leistungsfähigkeit oder der Beurteilung Ihres Blutdrucks unter Belastungsbedingungen kommt dem Belastungs-EKG der Erkennung von Durchblutungsstörungen Ihres Herzmuskels (koronare Herzerkrankung) die größte Bedeutung zu. Weiterhin erhalten wir Hinweise für Herzrhythmuststörungen, die durch eine Belastung ausgelöst werden. Die Untersuchung wird am entkleideten Oberkörper durchgeführt. Die Belastung mit dem Fahrradergometer wird in Intervallen gesteigert. Während der Belastung wird Ihr EKG kontinuierlich aufgezeichnet und der Blutdruck in Intervallen gemessen. Die Dauer der Belastung richtet sich nach Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, nach Ihrem Blutdruck und Pulsanstieg unter Belastung. Auch wenn akute Zwischenfälle bei der Belastungs-EKG-Untersuchung extrem selten sind, ist trotzdem jede unserer Ergometrieeinheiten mit einer Notfallausrüstung versehen, um Zwischenfälle sofort behandeln zu können.
Langzeit-EKG (Holter-EKG)
Eine Langzeit-EKG-Aufzeichnung oder Holter Elektrokardiogramm dient hauptsächlich der Erkennung und Bewertung von Herzrhythmusstörungen oder von Symptomen, die durch Herzrhythmusstörungen verursacht sein können. Bei der Durchführung eines Langzeit-EKGs werden die Herzschläge in einem Zeitraum von 24 bis minimal 18 Stunden aufgezeichnet. Dies geschieht über einen so genannten Langzeit-EKG-Rekorder, der die Aufzeichnungen speichert. Wir können auch Aufzeichnungen mit einer Dauer von 48 Stunden bis 7 Tagen durchführen. Während der Aufzeichnung bitte wir Sie Beschwerden und Aktivitäten auf einem entsprechenden Bogen zu notieren und uns bei Abgabe des Gerätes wieder mitzubringen. Nur so lassen sich Veränderungen im EKG mit entsprechenden Ereignissen in Zusammenhang bringen. Die Langzeit-EKG-Aufzeichnung dient hauptsächlich der Erkennung und Bewertung von Herzrhythmusstörungen oder von Symptomen, die durch Herzrhythmusstörungen verursacht sein können. Hierzu zählt anfallsweises Herzrasen, Herzstolpern, Schwindelattacken aber auch Ohnmachtserscheinungen (Synkopen). Bei einem zurückliegenden Herzinfarkt oder einer schweren Herzmuskelschwäche können unbemerkt lebensbedrohliche Rhythmusstörungen bestehen und nur durch ein Langzeit-EKG aufgedeckt werden. Bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern lassen sich im Langzeit-EKG Episoden von Rhythmusstörungen aufdecken, die vom Patienten nicht bemerkt werden, insbesondere während der Nachtzeit. In bestimmten Fällen ist die Ableitung eines 12-Kanal LZ-EKG ratsam, das in der Praxis vorhanden ist. Auch harmlose Rhythmusstörungen, die den Patienten beängstigen, lassen sich mit einem Langzeit-EKG diagnostizieren. Oft treten aber Beschwerden nicht täglich auf, sodass das Ergebnis der Untersuchung mit dem Langzeit-EKG ohne wegweisenden Befund bleibt. In diesen Fällen bietet die kardiologische Praxisklinik eine Untersuchung mit einem portablen Ereignisrekorder an. Dieses Gerät wird Ihnen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung gestellt. Sie tragen dieses kleine Gerät ständig bei sich und können ein EKG bei Auftreten der Rhythmusstörungen oder Ihren Beschwerden direkt über die Haut ableiten. Von den Krankenkassen wird diese Untersuchung in aller Regel nicht übernommen. Aus diesem Grund müssen wir für das Überlassen und Auswerten dieses Gerätes eine Gebühr erheben.