Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine spezielle invasive Untersuchung zur Beurteilung des Herzrhythmus, die um eine Behandlung erweitert (Ablationstherapie) Patienten von Herzrhythmusstörungen befreien kann. Bei der elektropyhsiologischen Untersuchung werden über die Leistenvene diagnostische Elektrodenkatheter bis in die rechte Herzvorkammer und Hauptkammer vorgeführt. Über eine Ableitung der elektrischen Signale der Herzerrregung über diesen Weg kann neben dem dabei auch abgeleiteten Oberflächen-EKG wie Sie es von einer standardmässigen EKG Ableitung kennen eine detaillierte Erfassung der Erregungsbildung und Ausbreitung der elektrischen Aktivierung des Herzens gemessen werden.
Ablationstherapie
Bei bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen können Strukturen im Herzen, die eine wesentliche Rolle oder Ursache der Arrhythmie-Entstehung spielen durch eine Ablationstechnik ("Verödung") mit streng lokaler Hitze- oder Kälteeinwirkung in Narbengewebe überführt werden (Ablationsbehandlung). So können Patienten von Herzrhythmusstörungen geheilt werden wie z.B. Formen von Herzrasen (z.B. Vorhofflattern, AV-Knotenreentrytachykardien) oder Vorhofflimmern. Bei letzterer wird die Kryoballonablationstherapie eingesetzt. Die Untersuchungen und Behandlungen werden von uns in Kooperation im Klinikum Landau (Prof. Schimpf) durchgeführt.
Bei bestimmten Krankheitsbildern mit erhöhtem Risiko für einen plötzlichen Herztod (Long-QT-Syndrom, Brugada Syndrom, Short QT Syndrom, CPVT oder strukturelle Erkrankungen des Herzens wie eine hypertrophe Kardiomyopathie, DCM, ARVD, NCCM) kann eine erweiterte genetische Labordiagnostik aus klinisch-elektrophysiologischen Gründen zur Klärung der Erkrankung und des Subtyps erforderlich werden. Die Qualifikation zur fachgebundenen humangenetischen Diagnostik gem. GenDG ist vorhanden.